Wir haben Durban erreicht. Der 90 sm Törn war auf Grund der Wetterbedingungen gut. Nun warten wir auf ein Wetterfenster ( wahrscheinlich Dienstag den 27.11.) um nach East London zu segeln.
Heute ist der 06.12.2012 nach zwei Versuchen nach East London zu segeln, versuchen wir es morgen erneut. Beim ersten Versuch hatte uns Klabauti schmutzigen Diesel in die Kanister ( wahrscheinlich hat er es in Bali gemacht) eingefüllt. Der Diesel hatte eine schwarz-braune Farbe. Der Motor rauchte wie eine alte Dampfmaschine und die Geräusche waren beängstigend.. Umdrehen und zurück in den Hafen. Bei der genauen Prüfung stellte sich heraus das die Lichtmaschinenaufhängung am Motorblock ebenfalls gebrochen ist. Der Motormechaniker, diesmal konnte ich die Reparatur nicht selber ausführen, nannte es ein allgemeines Volvo Penta Problem. Nach erfolgreicher Reparatur, frischem Diesel und drei Tage auf gutes Wetter warten ,erlaubte uns Petrus ein Wetterfenster von 44 Stunden um nach East London zu kommen. Das müsste für die 250 sm eigentlich reichen. Nach dem Birgit uns bei den zahlreichen Behörden erneut abgemeldet hatte, konnte die Juba bei eigentlich guten Wetterbedingungen den Hafen verlassen. Nach vier Stunden war der Agulhasstrom erreicht . Jetzt segelten wir mit ca. 9 Kn ( SOG) in Richtung East London. Gegen 13 Uhr ließ der Nordostwind nach und das Barometer viel im rasantem Tempo. Wenn das Barometer fällt , gibt es meistens Wetteränderungen .Der Wind dreht auf Süd und die Windwellen stellen sich gegen den Nordsüdstrom. Unter südafrikanischen Seglern gilt die Wild Coast ,die Strecke von Durban nach East London als sehr gefährlich. Ich habe sofort den Kurs in Richtung Küste geändert, um die Kontinentalschelfkante ( 200 m Linie) so schnell wie möglich zu passieren. An der 200 m Linie können bei starkem Südwinden gewaltige Wellen entstehen .Der Winddreher ist nicht gekommen . Da East London auch nicht mehr zu erreichen war, lag die Juba nach fünf Stunden wieder in Durban. Der zweite Versuch endete mit einem wunderbaren Abendessen im Royal Natal Yacht Club. Evi und Christiane haben beschlossen einen Flug nach Kapstadt zu buchen. und dort auf uns zu warten. Da Evis Sohn nach Kapstadt kommt und Christiane am 21.12.nach Deutschland fliegt ist das die beste Lösung
Der dritte Versuch nach East London zu kommen , hat geklappt. Am Sonntag den, 9.12 sind wir ausgelaufen und haben die 250 sm in 36 Stunden geschafft. Die Nacht war nicht langweilig, ein Gewitter folgte dem anderem. Als eines der Gewitter genau über uns war und die Blitze in Sekundenabständen den Himmel erleuchteten, gingen Birgit und ich nach unten in den Salon. Die Juba lief unter Motor und der Autopilot steuerte uns in Richtung East London. Wo sollten wir auch hin, es blitzte überall. Birgit hasst Gewitter ( ich auch) nur ein Skipper muss immer und für alles eine Erklärung haben. Ich erzählte Birgit, dass die Wahrscheinlichkeit auf See von einem Blitz getroffen zu werden eher ein Zufall ist, da der Mast nicht wie ein Blitzableiter an Land wirkt , auch wenn er der höchste Punkt in der Umgebung ist. Woher ich das weiß fragte Birgit,- na von Klabauti. Nach dem wir eine Nachtpause im Hafen von East London eingelegt hatten , ging es gleich weiter nach dem 130 sm entfernten Port Elizabeth . Beide Häfen sind für einen Törn an der afrikanischen Küste wichtig, sie laden aber nicht zum Verweilen ein. Bis Kapstadt sind es noch rund 400 sm. Das Wetter an der Südspitze- dem Kap der Guten Hoffnung- wird stark von Drucksystemen beeinflusst. Es ist ein bisschen wie russisch Roulett und ein starker Südwestwind oder schlimmer Sturm kann hier die Hölle sein. Bis Kapstadt braucht die Juba drei Tage. Ein Wetterfenster von vier Tagen wäre gut. Am 13.12. gab uns Petrus die Starterlaubnis. Am Morgen hat die Juba, nach gründlicher Reinigung - im Hafen wird Mangan verladen- Port Elizabeth verlassen. Bei guten Bedingungen und immer so ein komisches Gefühl im Magen sind wir in Richtung Kapstadt aufgebrochen. Unter Segel und Motor erreichten wir im Durchschnitt 8 Kn. Der erste Höhepunkt war am Sonntag um 6.15 Uhr, und das hat uns sehr glücklich gemacht. Das Kap Agulhas ,der südlichste Punkt Afrikas und unserer Weltumseglung , wo der indische und der atlantische Ozean aufeinandertreffen .wurde passiert. Gegen 17 Uhr das Kap der guten Hoffnung auf der Steuerbordseite wird sichtbar . Ein Traum ist war geworden . Die Südspitze Afrikas ist umrundet.. Gegen 22 Uhr laufen wir in die Houtbay Marina ein, die für 14 Tage uns einen ruhigen und angenehmen Liegeplatz bietet. Die Liegeplätze in der City von Kapstadt sind uns zu laut , ja und die Houtbay Marina ist ein idealer Ausgangspunkt für Erkundungsreisen. Seit Sonntag den 30.12 liegen wir im Zentrum von Kapstadt, direkt unter dem Tafelberg.
Seit drei Tagen stürmt es mit 50 Kn. Wenn Birgit duschen geht , so hat Klabauti empfohlen, trägt sie in jeder Hand einen Eimer voll Wasser, um nicht vom Pontonsteg gefegt zu werden. Am Sonnabend den 5 Januar geht es auf nach St. Helena und Brasilien.
Bild oben Links : Das Kap der guten Hoffnung
Bild oben Mitte : Kapstadt- Blick vom Tafelberg
Bild oben Rechts : Kapstadt- Blick vom Schiff , oben Mitte der Tafelberg
Bilder unten : Robben und Pinguine leben von dem Fischreichtum Südafrikas. In jedem Hefen liegen die Robben auf den Kaimauern und warten auf die Fischerboote